Aktionen zum Internationalen Gedenktag gegen Gewalt an Frauen

25. November: Nein zu Gewalt an Frauen. Motiv: © Terres des Femmes
Motiv: © Terres des Femmes

Anlässlich des internationalen Gedenktages gegen Gewalt an Frauen am 25. November wurde von der Frauenhauskoordinierung e.V. in Berlin eine Pressemitteilung herausgegeben.

„Gewalt gegen Frauen trifft immer auch die Kinder: 8812 Kinder suchten 2012 mit ihren Müttern Schutz im Frauenhaus.“

Die Frauenhauskoordinierung e.V. ist eine Bundesvernetzungsstelle der Frauenhäuser und Fachberatungsstellen. Sie vertritt 260 Frauenhäuser und 200 Fachberatungsstellen. Der Verein zum Schutz misshandelter Frauen und Kinder Landkreis Diepholz e.V. ist Mitglied und beteiligte sich an der jährlichen Statistik auf Bundesebene. Danach fanden in 2012 etwa 9000 Frauen Zuflucht vor der Gewalt des Partners oder anderen nahestehenden Personen.

„Von 366 Frauenhäusern haben sich 196 an dieser Erhebung beteiligt. 66% der schutzsuchenden Frauen haben diesen Weg gemeinsam mit ihren Kindern angetreten.“

(Quelle: Frauenhauskoordinierung e.V., Pressemitteilung vom 21.11.2012)

Frauen und Kinder zahlen mit dem Verlust von Lebensfreude, Lebenschancen, nicht selten mit der Gesundheit und manchmal auch mit ihrem Leben. Kinder werden durch häusliche Gewalt für ihr weiteres Leben negativ geprägt: Überdurchschnittlich häufig werden die Mädchen Opfer, die Jungen Täter. Den staatlichen Institutionen wie Polizei und Justiz und der Gesundheitsversorgung entstehen hohe Kosten, die die gesamte Gesellschaft tragen muss.

Häusliche Gewalt kommt allen teuer zu stehen

Auch die freie Wirtschaft zahlt jährlich viele Millionen Euro. Schätzungsweise 25 % von Krankschreibung und verminderter Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz gehen auf das Konto Häuslicher Gewalt. Über 30 Jahre nach Öffnung des ersten Frauenhauses gibt es immer noch keine verbindlichen Regelungen, die die Arbeit der Frauenunterstützungseinrichtungen in Deutschland sicherstellen.

Es besteht kein Rechtsanspruch auf Schutz

Aus diesem aktuellen Anlass beteiligen sich die Mitarbeiterinnen des Netzwerkes gegen Häusliche Gewalt im Landkreis Diepholz an unterschiedlichen Aktionen in der kommenden Woche.

Aktionen im Landkreis Diepholz:

 

25.11.2013, 09.00 Uhr, Mütter-Kinder-Zentrum, Mittelstraße 2, 27211 Bassum

Vortrag: Die Angebote des Netzwerkes gegen Häusliche Gewalt im Landkreis Diepholz

Am Montag, den 25.11.13, findet im Mütter-Kinder-Zentrum in Bassum ein offenes Frühstücksgespräch unter dem Motto „Jetzt bin ich mal dran“ statt. Auf Einladung der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Bassum, Christine Gaumann, wird Doris Wieferich das Netzwerk gegen Häusliche Gewalt vorstellen und Einblicke in die Arbeit der Mitarbeiterinnen in Frauenhaus und Beratungsstellen geben. Manuela Grambart-Fiefeick, Beraterin in der Beratungsstelle für Frauen und Mädchen in Syke, berichtet im Anschluss über die Gesprächsgruppe „Jetzt bin ich mal dran“. Dies ist ein Angebot für Frauen, die lange Zeit vorrangig für andere da waren und nun ihre eigenen Bedürfnisse (wieder-)entdecken und mehr in den Mittelpunkt rücken wollen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, Kinderbetreuung auf Anfrage.

Veranstalterin: Christine Gaumann, Gleichstellungsbeauftragte.
Mit Doris Wieferich und Manuela Grambart-Fiefeick. Mehr infos: http://bassum.de/index.php?option=com_content&view=article&id=395:internationaler-tag-gegen-gewalt-an-frauen-&catid=34:aktuelles-und-neues&Itemid=53

 

25.11.2013, 18.00 Uhr, Filmpalast Sulingen, Am Wolfbaum 24

Infostand und Filmvorführung „Shortcut to Justice“

„Shortcut to Justice“ erzählt die Geschichte der couragierten „Frauen für Gerechtigkeit“ aus Vadodara, einer Millionenstadt im Nordwesten Indiens nahe der pakistanischen Grenze. Eintritt frei.

Veranstalterin: Anke Hartzmeier, Gleichstellungsbeauftragte.
Mit Doris Wieferich und Silvia Lücke. Infos zum Film: http://www.roadside-dokumentarfilm.de/index.php?article_id=31

 

26.11.2013, 16.00 Uhr, Beratungsstelle „Sie(h)da“, Jupiterstraße 1, Stuhr

Vortrag: „Häusliche Gewalt in der Region“

Veranstalterin: Annegret Kurth, Gleichstellungsbeauftragte.
Mit Doris Wieferich. Mehr Infos: http://www.frauentreffpunktstuhr.de/frauentreff.html

 

27.11.2013, 19.00 Uhr, Hansa Kino, Syke

Filmvorführung: „Festung“

Im Hansa Kino in Syke wird der Film „Festung“ der finnischen Regisseurin Kirsi Marie Liimatainen gezeigt. Es geht in dem Film um Gewalt als gut behütetes Familiengeheimnis. Erzählt wird aus der Sicht eines 13-jährigen Mädchens. Durch diese Perspektive und die realistische Herangehensweise ist „Festung“ ein sehr eindringlicher Film. Im Anschluss an die Filmvorführung wird ein Publikumsgespräch angeboten. Teilnehmen werden Ingrid Lauer-Busse vom Frauen- und Kinderschutzhaus Diepholz, Manuela Grambart-Fiefeick, Beratungsstelle für Frauen und Mädchen sowie VertreterInnen des Kinderschutzbundes sein.

Veranstalterin: Kathrin Stern, Gleichstellungsbeauftragte. Infos zum Film: http://www.festung-derfilm.de/

 

28.11.2013, 18.00 Uhr, Louise-Ebert-Zentrum, Im Bruch 17, Weyhe

Lesung von Heike Oldenburg: „Es gibt keine so schlimme Gewalt wie Fühllosigkeit“. Die psychischen Folgen von Gewalt.

Veranstalterin: Christina Scheele, Gleichstellungsbeauftragte.
Mehr Infos: http://www.weyhe.de/portal/meldungen/lesung-nein-zu-gewalt-an-frauen-am-donnerstag-28-11-2013-900000013-21850.html?rubrik=9000042

 

28.11.2013, 09.45–15.30 Uhr, Katharinenkirche, Stendal, Sachsen-Anhalt

Fachtag „Partnerschaftsgewalt im ländlichen Raum – (K)ein Thema?“

Vorstellung des Zivilcourageprojektes: „Bürgermut tut allen gut – Nachbarschaften gegen Häusliche Gewalt aktivieren“.

Veranstalterinnen: Landesfrauenrat und Landesintervention und -koordination bei Häuslicher Gewalt und Stalking Sachsen-Anhalt.
Mit Doris Wieferich. Mehr Infos: http://www.landesfrauenrat-sachsen-anhalt.de/Aktuelles/Save-the-Date–Partnerschaftsgewalt-im-laendlichen-Raum–Kein-Thema/

http://buergermut.jimdo.com/

Über Doris Wieferich

Diplom-Sozialpädagogin, Leitung und Koordination der Einrichtungen des Netzwerkes gegen Häusliche Gewalt im Landkreis Diepholz, Systemische Organisationsentwicklerin und -beraterin, Zusatzausbildung in der klientenzentrierten Beratung, Systemische Paarberaterin im Kontext von Häuslicher Gewalt